Evangelischer Arbeitskreis Sachsen-Anhalt

Reformationsjubiläum, Staatsleistungen, Wert der Familie

Der Evangelische Arbeitskreis im Dialog mit der Evangelischen Landeskirche Anhalts

Der Landesvorstand des EAK Sachsen-Anhalt führte am 13.März 2014 im restaurierten Gasthaus „Im Eichenkranz“ in Wörlitz ein Gespräch mit dem Kirchenpräsidenten der Evangelischen Landeskirche Anhalts Joachim Liebig.
Teilnehmer des Gespräches mit KP Liebig (Mitte)Teilnehmer des Gespräches mit KP Liebig (Mitte)
Hierbei führte Herr Liebig unter anderem aus, dass die Orientierungshilfe in Sachen Ehe und Familie leider keine Orientierung sondern „wohlfeile Beliebigkeit“ lieferte. Biblische Begründungen fehlen weitgehend. Aber die OH hat die Bruchlinien innerhalb der EKD offen gelegt, so dass sich die EKD nun entschlossen hat, nachzuarbeiten und ein klares Papier herauszugeben. Nach seiner Auffassung wird das Institut der Familie wohl noch eine ganz andere Bedeutung bekommen, als es viele heute meinen. Er denke da nur z.B. an die Herausforderungen der Pflege, die sich zukünftig stellen werden. Liebig stellte die aktuelle Studie zur Kirchenmitgliedschaft vor. Die Zahl der mit der evangelischen Kirche hoch Verbundenen wächst, die der Desinteressierten aber auch. Er schlussfolgerte, dass Mission heute wohl nur über ganz persönliche Ansprache möglich sei. Wichtige Erfahrungsfelder bilden dabei unter anderem kirchliche Kindergärten und Schulen. Die Evangelische Landeskirche Anhalts bereitet sich intensiv auf das Reformationsjubiläum vor. Anhalt selbst bietet viele Zeugnisse der Reformation. Er überreichte dabei das lesenswerte Journal „Anhalt - Orte der Reformation“. Die Staatsleistungen beruhen auf gültigen Rechtstiteln. Es ist nicht verwunderlich, dass sie in einer säkularen Gesellschaft in der Diskussion sind. Kirchlicherseits bleibt abzuwarten, ob die Bundesregierung eine Ablösung der Staatsleistungen, wie sie Artikel 138 Abs. 1 der Weimarer Reichsverfassung vorsieht, anstrebt. Derzeit ist dies nicht zu erkennen. Alle Gesprächspartner waren sich einig, dass dieses aber schon aus fiskalischen Gründen gegebenenfalls schwierige Verhandlungen sein werden. Es wurde eine Fortsetzung der regelmäßigen Gespräche vereinbart. Jürgen Scharf Vorsitzender