Evangelischer Arbeitskreis Sachsen-Anhalt

Reformationsjubiläum und aktuelle Fragen

Landesbischöfin Junkermann im Dialog mit Evangelischem Arbeitskreis


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Am Donnerstag, dem 9. Februar 2017, hatte Landesbischöfin Ilse Junkermann die Landesvorstände der Evangelischen Arbeitskreise (EAK) der CDU aus Sachsen-Anhalt und Thüringen zum fünften Gespräch in den Spiegelsaal ihres Amtssitzes in Magdeburg eingeladen. Schwerpunkte waren das bevorstehende Reformationsjubiläum 2017, die Rolle und Aufgaben der Kirchen bei der Gewissensbildung und politischen Entscheidungsfindung, der Umgang mit Asylsuchenden und Zuwanderungswilligen, der Umgang mit dem Islam und Erfahrungen mit der AfD. 

Bischöfin Junkermann berichtete über die umfangreichen Vorbereitungen auf 2017 als Christusfest. Die faszinierende öffentliche Befassung, die Regionalisierung der Arbeit und das erfreulich ökumenische Herangehen lassen auf eine nachhaltige Wirkung dieses Jubiläums hoffen. Wenn wir es schaffen, eine zeitgemäße Antwort auf die Frage zu finden, was der Bußruf Martin Luthers für uns heute bedeuten könnte, können wir auch der Kirche fernstehende Menschen erreichen. Bischöfin Junkermann sind in diesem Zusammenhang offene Kirchen ein wichtiges Anliegen. 

Der Thüringer Landesvorsitzende Prof. Goebel verwies darauf, dass der Glaube in seiner praktischen Umsetzung immer politische Wirkungen habe. Die Kirche müsse darauf achten, das Spektrum ihrer Mitglieder zu berücksichtigen und sollte nicht parteipolitisch argumentieren. Dem stimmte die Bischöfin zu, denn es gehe um die Parteinahme für Benachteiligte und Schwache. Sie sei froh über Christen in allen Parteien. Sie wolle auch die Christen in der AfD nach ihren Auffassungen befragen. Auf dem Kirchentag wird ein öffentliches Forum dazu Gelegenheit geben. Oberkirchenrat Steinhäuser verwies darauf, dass bei kirchlichen Stellungnahmen immer mit der Botschaft auch der Grund der Botschaft vermittelt werden müsse. 

Jürgen Scharf, EAK-Landesvorsitzender in Sachsen-Anhalt, sprach die Haltung des Islam zu den christlichen Kirchen und unsere Vorbereitungen auf uns zukommende Herausforderungen an. Man war sich einig, dass es gut sei, wenn der Islam in öffentlichen Moscheen und nicht in Hinterhöfen verkündet wird. Wir stehen in der Frage der Integration in Deutschland aber offensichtlich noch sehr am Anfang. Die universitären Zentren für islamische Theologie haben auf diesem Wege schon viel geholfen. Wie weit diese Theologie allerdings die vorherrschende in den islamischen Gemeinden wird, wird mit über das zukünftige Zusammenleben in unserer demokratischen Ordnung entscheiden. 

Die wohl zu unterscheidenden Themen Flucht und Asyl werden uns in den nächsten Jahren weiterhin intensiv beschäftigen. Es ist gut, dass die staatlichen Strukturen zunehmend schneller und sicherer arbeiten. Lange Verfahren zermürben auch die Antragsteller mit all den Folgen, die aus solcher persönlichen Unsicherheit resultieren können. Alle Beteiligten waren sich einig, dass Personen, die keinen Grund haben, in Deutschland bleiben zu müssen, das Land auch wieder zu verlassen haben. 

Die Gesprächspartner vereinbarten die Fortsetzung des Dialogs. 

Teilnehmer am Gespräch:

EKM: Bischöfin Ilse Junkermann, OKR Albrecht Steinhäuser

EAK Thüringen: Prof. Jens Goebel, Hildigund Neubert, Dr. Karl-Eckard Hahn, Gudrun Holbe MdL, Volker Heerdegen

EAK Sachsen-Anhalt: Peter F. Dietrich, Dr. Uwe Heuck, Bernhard Ritter, Min. Anne-Marie Keding, Paul Lindau, Jürgen Scharf, Heike Wießner, Karl-Martin Kuntze, Christina Schneppe, Prof. Wolfgang Merbach